Wer im Frühjahr und Sommer die Ketzergasse in Wien entlangfährt, stößt unwill-kürlich auf ein großes Feld, auf dem sich Menschen tummeln, eifrig den Acker bearbeiten, Pflanzen hegen und pflegen und reiche Ernte einfahren. Das ist kein landwirtschaftlicher Betrieb mit besonders vielen Mitarbeitern, sondern ein Selbst-erntegarten. Pärchen, Familien, Vegetarier oder einfach all jene, die Wert auf Bio-Qualität setzen, ziehen ihr eigenes Gemüse groß, ergänzen es mit Blumen, beson-deren Sorten oder Experimenten und freuen sich über die Erträge.
Ein Win-win-Prinzip. „Unsere Selbsterntegärten befinden sich im 23. Bezirk von Wien“, erzählt Angelika Schneckenleitner von den Selbsterntegärten der Brenner Felsach’schen Gutsverwaltung. „Wir haben zwei Anlagen, jeweils in fußläufiger U-Bahn Nähe, Ketzergasse 133 sowie Carlbergergasse 64, und sind daher gut öffentlich erreichbar. Eine Anreise mit dem Auto ist mit den Parkplätzen vor der Anlage ebenso möglich.“ Im Gemeinschaftsgarten ist jeder selbst für das eigene Bio-Gemüse verantwortlich. Bewirtschaftet wird die Gartenparzelle nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Im April bereitet der Betreiber den Boden optimal für die Aussaat Mitte April vor.
„Wir düngen den Boden mit Pferdemist und führen die Bodenbearbeitung durch. Bei der Aussaat werden 20 verschiedene Gemüsesorten – Bohnen, Erbsen, Radieschen, Karotten und vieles mehr – im jeweils optimalen Pflanzabstand sowie der perfekten Saattiefe in den Boden abgelegt. Wir übernehmen die regelmäßige Bewässerung, dreimal wöchentlich, damit nicht zwingend täglich der Garten besucht werden muss“, so Schneckenleitner. Die Gärtner pflanzen dann nach eigenen Wünschen auf einem freien Pflanzbereich nach. Gießkannen und Gartenwerkzeuge stehen für die Bewirt-schaftung zur Verfügung