Wenn Läden geschlossen sind und Ausgangssperren den Einkauf verhindern, hilft das Internet aus der Not. Im Laufe der Corona-Krise entdeckten viele Menschen – ob nun aus Überzeugung, weil Restaurants geschlossen hatten oder aus Fadesse – ihre Liebe zum Kochen neu. Dafür müssen auch hochwertige Produkte auf den Tisch und da verlassen wir uns gerne auf die hohe Qualität heimischer landwirtschaftlicher Produkte.
Darauf reagierten viele Landwirte umgehend und erweiterten ihren Ab-Hof-Verkauf durch einen Online-Versand. „Das Interesse an der Direktvermarktung, sowohl von Medien als auch von Landwirten ist durch die Corona-Krise extrem gestiegen“, bestätigt Dipl.-Ing. Dr. Martina Ortner, zuständig für Direktvermarktung in der Land-wirtschaftskammer Österreich. Doch nicht nur die Corona-Krise, auch die „norma-le“ Abhängigkeit von Handelsriesen und Supermärkten stößt immer mehr Produ¬zen-ten und Konsumenten sauer auf. Alternativen mussten her. Heute setzen spürbar mehr Landwirte auf Online-Bauernläden, Wegweiser-Apps, digitale Marktplätze, Sharing Economy Projekte und solidarische Genossenschaften, die faire Preise mit neuen Marktstrukturen garantieren. Direktvermarktung digital – ein zukunftsfähiges Modell?
Franz Edlinger gründete 2006 das „bauernnetzwerk.at“, eine Plattform, die Landwirte und Konsumenten miteinander verbindet. Sammelbestellungen, landwirtschaftliche Kleinanzeigen, ein Direktvermarkterverzeichnis, Partneraktionen und verschiedene weitere Serviceleistungen sind da zu finden. 3.500 registrierte Nutzer zählt das Netzwerk mittlerweile, die hier bestellen, sich präsentieren und einander finden – inklusive gut 300 Direktvermarkter.