Eine Bewährungsprobe der besonderen Art geht derzeit in Drasendorf am Längsee in Kärnten über die Bühne: Die beiden im Frühling des Vorjahres fertiggestellten „Sonnenhäuser“ erleben ihren ersten Winter. „Im April wollen wir dann eine erste Bilanz ziehen“, sagt Horst Danner von der „Holz die Sonne ins Haus“-HSH-Energie-consulting GmbH. Die beiden Häuser wurden vom Brüderpaar Rudolf und Josef Rattenberger, Geschäftsführer bei HSH, nach dem Energiekonzept des Vorarlberger Solarspezialisten Xaver Peter und in Thoma-Vollholzbauweise errichtet. Während das eine Gebäude privat genützt wird, hat das zweite eine ganz besondere Aufgabe: Interessierte können hier probewohnen und sich davon überzeugen, dass vollsolare Häuser keine Utopie mehr sind. Schließlich werden in den beiden Häusern am Längsee rund 90 Prozent des Gesamtenergiebedarfs, also des Energiebedarfs für Heizen und Warmwasser, durch die Kraft der Sonne gedeckt. Gleiches gilt für den Eigenstrombedarf, der zu etwa 80 Prozent von der hauseigenen Photovoltaikanlage gedeckt wird.
„Formel 1-Boliden“. Doch was genau ist nun unter einem „Sonnenhaus“ zu verste-hen? „Sonnenhäuser sind die Formel 1-Öko-Boliden unter den Häusern“, sagt Danner. Dienten Sonnenkollektoren bislang primär nur der Warmwassergewinnung und zur Unterstützung der Raumheizung, so ermöglicht das „Sonnenhaus“ die Nutzung der Sonne als Primärenergie für die Heizung. „Sonnenhäuser“ seien besonders energieeffizient und umweltfreundlich und würden, so DI Hilbert Focke, Geschäfts-führer der Initiative Sonnenhaus Österreich, schon heute den Anforderungen euro-päischer und österreichischer Verordnungen an Niedrigstenergiegebäude ab dem Jahr 2020 entsprechen. Focke zufolge wird bei Sonnenhäusern mehr als die Hälfte der jährlich benötigten Wärme für Raumheizung und Warmwasser mithilfe von Solar-anlagen erzeugt.